Kirche zukunftsfit machen

Erweiterung der Seelsorgeeinheit Toblach auf das gesamte Dekanat Innichen.

Kirche zukunftsfit machen - Klausur

Klausurteilnehmer

Bereits im Jahre 2008 wurde im Pustertal die erste Seelsorgeeinheit gegründet. Die Pfarreien Toblach, Wahlen, Niederdorf und St. Veit in Prags haben in diesen zehn Jahren als Seelsorgeeinheit Toblach zu einem vertieften Miteinander, zur überpfarrlichen Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung zusammengefunden. Trotz immer weniger werdenden Priester ist es dadurch gelungen, zu einem ausgeglichenen und gerechten Gottesdienstplan und seelsorgliche Tätigkeiten zu gelangen und zu fördern.

In der Zwischenzeit hat sich die Situation in unserer Diözese aufgrund des fortschreitenden Priestermangels verschärft, so dass unsere Diözesansynode (2013-2015) beschlossen hat, einen neuen Plan für die Seelsorgeeinheit zu schaffen und diesen bis spätestens 2022 umzusetzen. Dabei sollte nicht nur die Anzahl der Priester eine Rolle spielen, sondern auch die geographische Lage und sinnvolle Möglichkeit einer größeren überpfarrlichen Zusammenarbeit ins Auge gefasst werden.

So wurden in den vergangenen zwei Jahren in den verschiedenen Gremien auf Diözesan-, Dekanats- und Pfarreiebene die Vorschläge diskutiert und im endgültigen Plan eingearbeitet. Im Herbst 2017 hat Bischof Ivo Muser den neuen Plan mit 34 Seelsorgeeinheiten in Kraft gesetzt. Für unser Dekanat Innichen ist dabei für alle 13 Pfarreien eine Seelsorgeeinheit vorgesehen.

Da in unserem Dekanat in den letzten Jahren mehrere Priester verstorben bzw. weggezogen sind, ist es sehr dringend geworden, sofort mit der Umsetzung des neuen Plans zu beginnen. Am 4. Dezember 2017 informierte der Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz in einer Dekanatskonferenz die Priester und den Diakon unseres Dekanates über die einzelnen vorgesehenen Schritte zur Erweiterung der Seelsorgeeinheit Toblach auf das gesamte Dekanat. Am 27. Jänner 2018 fand für alle Pfarrgemeinderäte und weiteren Interessierte in der Aula der Mittelschule in Toblach ein Informationsnachmittag für diese Erweiterung statt. In der darauffolgenden Zeit hatten alle Pfarrgemeinderäte die Aufgabe, zwei Vertreter ihrer Pfarrei (wovon mindestens einer dem Pfarrgemeinderat angehören muss) namhaft zu machen und in den erweiterten Pfarreienrat zu entsenden. Die Pfarreien Toblach und Innichen konnten zusätzlich noch einen italienischsprachigen Vertreter entsenden. Dieser erweiterte Pfarreienrat traf sich am 24. März 2018 von 9.30-17.00 Uhr zu einer Klausurtagung im Haus St. Josef im Kloster Taisten. Geleitet wurde diese Klausurtagung von Ricardo Brands da Silva und Alexander Plattner, zwei von der Diözese zur Verfügung gestellten Pfarrgemeindeberater, und dem Leiter der erweiterten Seelsorgeeinheit Dekan Andreas Seehauser. Der neue Pfarreienrat besteht aus 28 Vertretern der 13 Pfarreien und den Priestern und dem Diakon des Dekanates.

Der Vormittag der Klausurtagung war zunächst geprägt vom gegenseitigen Kennenlernen und dann von den Berichten der einzelnen Pfarreien über ihre konkrete pfarrliche Situation: Positives und Gelungenes, Schwierigkeiten und Sorgen… Nach einer Mittagspause konnten die Vertreter der einzelnen Pfarreien Anliegen und Themenvorschläge erarbeiten und dann in die große Runde einbringen. Gemeinsam wurden dann Schwerpunkte und Prioritäten erarbeitet und festgehalten. Dabei stand die Frage im Raum, wie viele Priester in Zukunft für welche Pfarreien zur Verfügung stehen. Große Priorität hat die Erarbeitung eines Gottesdienstplanes für das gesamte Dekanat. Von großer Wichtigkeit ist auch das Anliegen der Seelsorge für Kinder und Jugendliche sowie junge Familien: Wie können wir die Sehnsucht nach dem Glauben wecken? Ein Thema, das Beachtung gefunden hat, ist Aufkirchen als Wallfahrtsort im Dekanat. Diese Schwerpunkte werden dann in den nächsten Sitzungen als erstes angegangen.

Im letzten Teil der Klausurtagung ging es um die Wahl der Vorsitzenden des Pfarreienrates. Nach einem neuen und sehr offen gestalteten Wahlmodus wurden einstimmig Frau Christine Rainer Leiter aus Toblach zur Vorsitzenden und Frau Maria Luise Hackhofer Kiebacher aus Innichen zur Stellvertreterin gewählt.

Der ganze Tag war geprägt von einem sehr offenen und guten Miteinander. Man ist sich der großen Herausforderungen bewusst; trotzdem herrschte eine positive Stimmung und alle sind mit Hoffnung und positiver Erwartungen für die Zukunft nach Hause gegangen.

 

Dekan Andreas Seehauser

Innichen, 27. März 2018